Tag Eins: Bergkamen – Essen

Puuh... die erste Etappe ist tatsächlich geschafft!

Am gestrigen Abend fiel bei mir die Motivation ehrlich gesagt etwas, aber heute Morgen war sie dafür doppelt vorhanden. Die allerletzten Vorbereitungen wurden getroffen, z. B. allen möglich Kram noch einzupacken, den wir brauchen (könnten), sowie uns mit Verpflegung auszustatten. Letztendlich waren die Fahrradtaschen doch um einiges voller als bei der letzten Packprobe, was uns nochmal zum Umdenken angeregt hat, da auch der Rucksack, der eigentlich ganz oben drauf sollte, jetzt ziemlich schwer war und somit für eine höhere Instabilität gesorgt hätte. Aber was nicht passt, wird eben passend gemacht, und schließlich saßen wir um 10.30 Uhr und bei 4°C Außentemperatur auf dem Sattel und bereit zum Starten.  

Mit dem vollbepackten Fahrrad ging es also erstmal durch die altbekannten Straßen, und nach ca. 4 km ist uns direkt aufgefallen, dass wir den Regenschutz vergessen hatten. „Egal“ sagten wir uns, da wir keine Lust hatten, wieder zurückzufahren und ohnehin Müllsäcke zum Regenschutz eingepackt hatten. Die ersten 40 km liefen ziemlich reibungslos, außer, dass wir uns erlaubt haben, ein Umleitungsschild zu ignorieren und dadurch 2 km wieder zurückfahren mussten. 

Als mein Handyakku bei 42 km die 10 %-Marke erreicht hatte, haben wir uns eine kleine Pause gegönnt, in der wir uns etwas gestärkt und unser Lieblingskartenspiel „Durak“ gespielt haben. Uns wurde allerdings schnell sehr kalt, weil unsere Kleidung nassgeschwitzt war und die Temperaturen die 10°C nicht überschritten. Nach ca. 30 Min. ging es für uns an die restlichen 31 km. Wir waren weiterhin motiviert, da uns die bisher zurückgelegte Strecke ziemlich entspannt vorkam. Wir ahnten allerdings nicht, dass uns auf den letzten 15 km ein Stück mit einer Steigung von 6 %    bevorstand. Kurz haben wir das Fahrrad geschoben, aber das ging sowohl in die Waden als auch in die Arme von dem schweren Gepäck. Also beschlossen wir weiterzutrampeln. Dafür wurden wir auch für einen ganzen Kilometer Abfahrt belohnt und sind so geradewegs um 15.30 Uhr auf dem Campingplatz in Essen-Werden eingetroffen. Dort hat man uns sehr nett empfangen, und wir konnten direkt unser Zelt aufbauen. Die heiße Dusche und etwas zu essen, das aus Kichererbsen und gutem Vollkornbrot bestand, konnte wieder richtig wertgeschätzt werden. Seitdem liegen wir eigentlich nur im Zelt, ruhen uns aus und sind froh, den ersten Tag hinter uns gebracht zu haben. Jetzt muss allerdings leider noch etwas aufgeräumt werden, bevor wir in die Nacht starten können.