Tag Sieben: Chimay – Guise

Die Nacht war dieses Mal um einiges entspannter als die vorige, wenn auch weiterhin nicht bequem. Um 10.00 Uhr legten wir wieder los, unsere Sachen zusammenzupacken, wobei wir von unseren Nachbarn mehr oder weniger bewundert wurden, dass wir das alles auf unsere zwei Fahrräder bekommen wollten. Als wir losfuhren, wünschten sie uns noch eine gute Reise, und so ging es für uns um 11.00 Uhr auf die nächsten 65 km Richtung Paris. Zunächst hatten wir noch mal relativ starke Steigungen, fuhren aber anschließend hauptsächlich auf waagerechten Strecken. Nach 15 km erreichten wir die Grenze zu Frankreich, jedoch inmitten von Feldern und Bauernhöfen, wo es keinerlei Hinweise dazu gab. Etwas enttäuscht darüber fuhren wir einfach weiter nach Frankreich hinein. Die Insekten, die einem vor der Nase flatterten, wurden anscheinend immer mehr, und beim Bergabfahren merkte man richtig, wie sie einen beim Aufprall auf die Haut peitschten. Als wir um ca. 15.00 Uhr am Campingplatz in Guise ankamen, konnten wir an der Rezeption niemanden antreffen und lasen auf einem Schild, dass das Büro nur montags bis freitags besetzt sei. Da wir auch sonst niemanden finden konnten, der in irgendeiner Form zum Campingplatz zu gehören schien, gingen wir einfach weiter und schlugen unser Zelt auf. Nach einem Einkauf bei einem Aldi-Markt für die nächsten drei Tage legten wir uns in die Sonne. Nach einer Weile kam ein Herr, der offenbar zur Campingplatzverwaltung gehörte, mit dem Fahrrad vorbeigefahren und bat uns sehr nett, uns anzumelden. So haben wir uns nicht mehr so illegal gefühlt. Es blieb noch sehr lange relativ warm draußen, und wir spielten noch lange das Kartenspiel Durak, bis wir uns schlafen legten.