Tag Zehn: Auf nach Paris!

Das letzte Mal das Zelt abzubauen, fühlte sich schon ein wenig komisch an, aber die Vorfreude auf Paris, und dass es endlich soweit war, dort anzukommen, übertraf alles. Wir haben uns relativ viel Zeit gelassen mit dem Fertigmachen, da wir sowieso erst um 15.00 Uhr im Hostel in Paris einchecken konnten und wir nur noch 43 km vor uns hatten, die wir am Stück durchgefahren sind. Zwischendurch fuhren wir auf einer Schnellstraße, die zur Autobahn führte. Es war ziemlich stressig, weil es keinen extra Streifen oder sonstiges für Fahrräder gab und die Pkw und LKW mit 90 km/h an uns vorbeirasten. 16 km vor unserem Ziel ging es schon durch ein Vorstadtviertel von Paris, und es wurde immer anstrengender zu fahren, weil immer mehr Leute auf den Geh- und Fahrradwegen herumliefen. Ständig sahen wir Schilder, die in Richtung Paris wiesen, aber wir wussten trotzdem nicht genau, wann wir tatsächlich in Paris ankamen, also die Stadtgrenze überfuhren. Radwege in Paris selbst sind zwar vorhanden, aber zum einen werden sie überhaupt nicht respektiert - zwischendurch standen Autos quer auf den Bürgersteigen und Radwegen, und Fußgänger beachteten die Radwege ebensowenig - zum anderen ist es etwas verwirrend, dass ein Radweg vor jeder Ampel auf und nach jeder Ampel wieder von der Straße herunterführt. Wir wussten nie, wie das mit den Autos geregelt sein sollte. Aus dem Grunde sind wir immer über die Fußgängerampeln gefahren, da 10 m weiter sowieso der Radweg wieder weiterging. Wir kamen trotz der Menschenmassen auf den Straßen schneller in das Zentrum von Paris als ich gedacht hatte, aber ich war gleichzeitig ein bisschen enttäuscht, wie hässlich das war, was wir bisher von der Stadt gesehen hatten. 
Zu unserem Zimmer im Hostel geht es sechs Stockwerke hoch über unregelmäßige und steile Stufen. Unsere Fahrräder konnten wir netterweise in eine Art Garage stellen. Nach einer Dusche haben wir uns ein Essen in einem veganen Restaurant gegönnt. Das Personal war sehr freundlich, und man hat sich gut aufgehoben gefühlt. Auch das Essen war ausgesprochen lecker. Anschließend, um 20.45 Uhr, beschlossen wir, noch 4 km zu Fuß zur Sacré-Cœur auf uns zu nehmen, da diese bis 22.30 Uhr geöffnet hatte. Von innen sowie von außen ist es ein beeindruckendes Bauwerk. Um 22.00 Uhr konnten wir dann den Eiffelturm blinken sehen, was nach Einbruch der Dunkelheit zu jeder vollen Stunde passiert. Zufrieden mit dem Tag entschieden wir uns, zurück zum Hostel zu gehen und morgen weiter die Stadt zu erkunden.